Zukünftiges Angebot an Seniorenbetreuung: Entlastung der Familien im Mittelpunkt

Bozen, 24.02.2016. Heute fand der der Informations- und Visionstag des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die zukünftige Ausrichtung der Seniorenwohnheime. In einem Workshop diskutierten die Führungskräfte der Mitgliedsstrukturen über das bestehende Angebot und entwickelten Ideen für die Zukunft.

Aufgrund des demographischen Wandels und der gesellschaftlichen Entwicklungen steigt in den nächsten zwanzig Jahren der Betreuungsbedarf der Senioren stark an. Die Anzahl an älteren Menschen in unserer Gesellschaft wächst. Die Seniorenwohnheime sind deshalb darauf bedacht, verschiedenste Betreuungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Zentrale Aufgabe ist die Unterstützung der pflegenden Angehörigen, damit Senioren solange wie möglich und so gut wie möglich zu Hause leben und betreut werden können. „Zwischen stationärer Aufnahme im Heim und zu Hause leben können, gibt es große Potentiale“, so Helmut Pranter, Ausschussmitglied des VdS. In diesem Punkt setzen jetzt schon viele Seniorenwohnheime in der einen oder anderen Weise an: Wochenendbetreuung, Tagespflege, Tagespflegeheim, Nachtbetreuung usw. Auch die Kurzzeitpflege – ein bereits funktionierendes Modell – stellt ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige oder private Pflegekräfte dar. Bis zu vier Wochen kann eine pflegebedürftige Person in einem Seniorenwohnheim aufgenommen werden. Dies vor allem, um den Angehörigen Zeit für sich selbst zu ermöglichen. „Der Mensch steht im Mittelpunkt, das bedeutet für uns, die Familien durch ein breitgefächertes Angebot entlasten zu können“, erklärte der Präsident des VdS Norbert Bertignoll.

Die Teilnehmer des Informations- und Visionstages erarbeiteten in Gruppen ihre Perspektiven. Ausgebaut werden sollen unter anderem das Angebot an begleitetem und betreutem Wohnen sowie die Übergangspflege. Innovativ, aber kaum beziehungsweise gar nicht anzufinden sind derzeit Mehrgenerationenanlagen, Alterswohngemeinschaften oder ein durch das Seniorenwohnheim betreutes Wohnen zu Hause.

Voraussetzung für die Schaffung eines angemessenen Angebots ist ein gutes Zusammenspiel aller Systempartner. Der Direktor des VdS Oswald Mair betonte: „Die Herausforderungen der nächsten zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre schaffen wir nur, wenn wir ein partnerschaftliches Netzwerk haben.“ Die Zusammenarbeit der ambulanten, teilstationären und stationären Dienstleister ist gefordert. Die Teilnehmer riefen auch zur Einbindung von Freiwilligen, Zivildienern und Flüchtlingen auf, um zukünftig die Betreuung von Senioren in verschiedenster Art und Weise zu unterstützen. Es braucht Begegnungsmöglichkeiten wie Seniorenzentren, wo Bürger die Angebotsvielfalt kennenlernen. Nicht zuletzt darf Mut und Handlungsspielraum für innovative Pilotprojekte fehlen!

Weitere Auskünfte erteilt der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols. Ansprechpartner Präsident Norbert Bertignoll, Tel. 337 450759, E-Mail: bertignoll@vds-suedtirol.it

Bild 1: Publikum beim Informations- und Visionstag des VdS

 

Bild 2: In Gruppen wird über bestehende und zukünftige Seniorenbetreuung diskutiert (hier moderiert von Helmut Pranter)

 

Bild 3: Das Angebot der Seniorenwohnheime Südtirols wird in Gruppen ausgearbeitet