Von früher bis heute

Geschichte

Von früher bis heute

Eine kleine Zeitreise

In Tisens bestand zur Versorgung der Dorfarmen, welche sich ihr Brot nicht mehr durch Arbeit verdienen konnten und von den Gaben der guten Leute leben mussten, bereits verhältnismäßig früh eine Unterkunft. Als solche diente das schon 1628 beurkundete Kematerhaus. Als besondere Wohltäter der Armen zeichneten sich verschiedene Glieder der 1667 geadelten und 1722 immatrikulierten Herren von Sölder zu Prankenstein aus, die durch einige Generationen als Richter und Gerichtspfleger eine wichtige Rolle in der Ortsgeschichte spielten. Besonders Ignaz Sölder, Benefiziat in St. Jakob aus Grissian (1800 - 1846) zeigte stets eine offene Hand gegenüber den Bedürftigen. Bereits die Eltern dieses hochwürdigen Herrn, Jakob Christoph von Sölder glf. Brandischer Pfleger und Richter in Tisens und Johanna von Schöpfer, hatten sich durch ihre weitgespannte karitative Tätigkeit hervorgetan.

1880 erstand Johann Geier, Pfarrer von Tisens, den schönen Ansitz Mairhof der einstigen Herren von Frankenberg und verlegte das Pfarrwidum in dieses sehr günstig neben Friedhof und Kirche gelegene Gebäude. Der nunmehr leerstehende alte Pfarrhof erhielt als Versorgungs- bzw. Altersheim 1882 eine neue Zweckbestimmung, die in der Folge durch fast genau 100 Jahre an ihm haften blieb. Für die vergleichsweise bescheidenen Ansprüche bezüglich Wohnqualität und sanitäre Einrichtung im vorigen Jahrhundert entsprachen die damaligen Räumlichkeiten durchaus den Anforderungen der Heimbewohner/innen.

Im Laufe der Zeit brachten die völlig unzureichenden Infrastrukturen des jahrhundertealten Ansitzes naturgemäß zahlreiche Probleme mit sich, sodass ein vollständiger Umbau des alten bzw. die Errichtung eines neuen Altersheimes unumgänglich schien. Aus diesem Grund ließ die Gemeinde Tisens ein Projekt zur Erstellung eines neuen Altenheimes ausarbeiten, für welches im Jahre 1978 der Grundstein zur Erbauung des ersten Bezirksaltersheimes Südtirols in Tisens gelegt wurde. Dies wurde 1982 in Betrieb genommen. Das Heim sollte den betagten und pflegebedürftigen Menschen jene Geborgenheit vermitteln, die sie von ihrer heimischen Umgebung her gewohnt waren.

Im Jahre 1999 erfolgte die Neugründung des Konsortiums Alters- und Pflegeheim "St. Michael" mit den vier Trägergemeinden Tisens, Nals, Unsere liebe Frau im Walde/St. Felix und Tscherms, samt Satzungen und Einsetzung des neuen Verwaltungsrates.

Bereits im darauffolgenden Jahr wurde mit der Planung des Um- und Zubaus des Altersheimes begonnen, aber die Vollversammlung hatte Zweifel an der Funktionalität und erwog darauf hin ein Projekt für einen Neubau, dessen Umsetzung im März 2005 begann. Am 17. November 2007 sind wir in das neue Heim ein- bzw. umgezogen.

Unser Heim ist eine öffentlich-rechtlich geführte Struktur und muss sämtliche, vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Auflagen einhalten und befolgen. So gibt es auch eine konkrete Quotenaufteilung unserer Betten zwischen den Mitgliedergemeinden.