Durch verblisterte Medikamente mehr Zeit für Betreuung

Bozen, 17.Mai 2022

Der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS), die Apotheken Peer und die Bliss srl starten ein innovatives Projekt in fünf Seniorenwohnheimen zur Versorgung der Heimbewohner:innen mit verblisterten Medikamenten in personalisierten Säckchen. Dadurch entfällt das zeitaufwändige Herrichten der Medikamente im Seniorenwohnheim und die Pflegekräfte haben wieder mehr Zeit, sich den Heimbewohner:innen zu widmen. Im Seniorenwohnheim Lorenzerhof in Lana ist gestern das südtirolweit erste in einem Blisterzentrum produzierte Medikament verabreicht worden.

Das Herrichten und Stellen der Arzneimittel ist ein zeitaufwändiger Prozess, der in den Seniorenwohnheimen von Krankenpflegekräften erledigt wird und sehr genaues Arbeiten erfordert. Es muss sichergestellt sein, dass jede/r Heimbewohner:in die richtigen Medikamente zur korrekten Uhrzeit bekommt. Und genau hier hilft die Verblisterung, in Zeiten von Personalknappheit wertvolle Ressourcen freizumachen. Doch wie funktioniert das genau?

Die Arzneimittel der Heimbewohner:innen werden in der Apotheke in einem Reinraum in einzelne Säckchen verpackt. Ein solcher Blisterbeutel beinhaltet alle Medikamente, die eine Person zu einer bestimmten Uhrzeit einnehmen muss. Alle Blisterbeutel eines Heimbewohners für einen bestimmten Therapiezeitraum hängen aneinander, sind nach Datum und Uhrzeit sortiert und werden aufgerollt ans Heim geliefert. Somit kann die Pflegekraft im Heim zur Einnahmezeit einfach den benötigten Beutel abtrennen.

„Für mich als Arbeitgeberin ist es wichtig, die Mitarbeiter:innen durch Innovation und technische Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern und das Arbeitspensum minimieren, zu unterstützen. Technologie, die es ermöglicht, wieder mehr Zeit am Menschen zu verbringen, finde ich eine gute und positive Entwicklung um der große Belastung im Pflegealltag entgegenzuwirken,“ betont Beatrix Kaserer Direktorin des Lorenzerhofes. Im Lorenzerhof in Lana ist gestern das südtirolweit erste in einem Blisterzentrum produzierte Medikament verabreicht worden.  Die verblisterten Medikamente werden bald auch in zwei Strukturen des ÖBPB "Zum Heiligen Geist" in Brixen, im Wohn-und Pflegeheim St.Pauls und in Martinsbrunn der Stiftung Elisabeth in Meran verwendet werden.

Die Herstellung der verblisterten Medikamente im Reinraum, die Kontrolle durch Apotheker und die digitale Verwaltung aller Therapiepläne garantieren eine verbesserte Arzneimittelsicherheit und Qualität. Zum System gehört auch eine innovative Software. Damit werden Therapiepläne erfasst und von den behandelnden Ärzten elektronisch freigegeben. Die Software kontrolliert auf Allergien und Unverträglichkeiten und stellt den Pflegekräften neben den Bildern der verpackten Arzneimittel unter anderem die deutschsprachigen Beipackzettel der Medikamente zur Verfügung. Die Kooperation mit der 

Bliss srl von Apotheker Matteo Tamanini vom Blisterzentrum Arco garantiert die Ausfallsicherheit.

Foto 1: Ein Blisterbeutel beinhaltet alle Medikamente, die eine Person zu einer bestimmten Uhrzeit einnehmen muss.

Foto 2: Die Apotheken Peer, der VdS und die Bliss srl freuten sich, trotz der Pandemie bereits nach drei Monaten intensiver Vorbereitung  die ersten Blister an das Altersheim Lorenzerhof in Lana zu übergeben. V. l.n.r. Magdalena Lochmann, Heimärztin Lorenzerhof, Günther Staffler Präsident Lorenzerhof, Beatrix Kaserer Direktorin Lorenzerhof, Stefan Peer Apotheker Peer Apotheken, Rita Obkircher Mitarbeiterin VdS, Martin Grabmair PDL Lorenzerhof, Martina Ladurner Präsidentin VdS, Matteo Tamanini vom Blisterzentrum Arco.