Woher wir kommen

Geschichte

Woher wir kommen

Eine Einrichtung mit Tradition

Das Alten- und Pflegeheim St. Anna hat nachweislich jahrhundertealte Vorgänger.

Weil es früher im Land keine eigentlichen Krankenhäuser gab, erfüllten Stadt- und Dorfspitäler einen doppelten Zweck als Krankenhaus und Altersheim zugleich. Neben Prozessakten des „Hl.-Geist-Spitals“ zu Tramin aus den Jahren 1585-1588 erbringt das aus dem Jahr 1517 stammende Urbarbuch des „Hl.-Geist- und St.-Joseph-Spitals“ im Pfarrarchiv den ältesten schriftlichen Nachweis für eine solche Einrichtung in der Gemeinde Tramin.

Als Spitalsgebäude diente im 16. Jahrhundert das urtümliche Eckhaus am Ende der Hans-Feur-Straße. Daneben gab es nördlich des Höllentalbaches ein sogenanntes Siechenhaus. Die Verwaltungen des Hl.-Geist- und Josephi-Spitals und des Siechenhauses wurden 1728 vereinigt.

Dem Spital flossen häufig kleinere Geldbeträge aus Hinterlassenschaften zu. Auch gab es Leute ohne nahe Verwandte, die ihm dafür, dass sie in ihrem Alter oder im Krankheitsfall bis an ihr Lebensende dort aufgenommen und versorgt wurden, ihr gesamtes Vermögen hinterließen. Waren es Grundstücke, so wurden diese dann verpachtet.

Das Leben und Wirken in diesen alten Spitälern ist mit dem in der heutigen Zeit in keiner Weise mehr vergleichbar. So wird erwähnt, dass die wenigen Leute im Spital unter anderem von den Pächtern der Spitalsgüter betreut wurden. Die Ausstattung war sehr bescheiden, noch im 19. Jh. gab es nur wenige Betten und bei Epidemien musste man rasch Bettzeug kaufen oder leihen.

Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Spitalverwaltung in den Besitz eines Hauses in der Schneckentaler Straße. Das alte Spitalgebäude in der Hans-Feur-Straße wurde verkauft. Später auch jenes in der Schneckentaler Straße, da man Anfang des Jahres 1928 den Ansitz Rechtenthal erwarb. Dieser wurde bis 1940 als Altersheim (Ricovero Regina Elena) geführt. Am heutigen Sitz entstand 1965 erstmals ein Alten- und Pflegeheim. Dieses wurde vom heutigen, 2005 fertiggestellten Neubau, abgelöst. Rechtenthal wurde an das Land Südtirol verkauft. Im Juli 2008 erhielt das Altenheim St. Anna seine heutige Rechtsform und wurde ein Öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste.