“In den Schuhen des Anderen gehen”

Validation

“In den Schuhen des Anderen gehen”

          

              

Gruppenvalidation

Jeden Mittwoch findet von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr im Altersheim von Villnöss die Gruppenvalidation statt. Bewohner mit Demenz treffen sich in einer Gruppe, die von 1 Leiterin und 1 Co –Leiterin professionell begleitet wird.

Die Gruppenvalidation ist aufgebaut in:

Begrüßung

Lied

Gesprächsteil

Bewegungsteil

Jause

 

Schluss

Menschen mit Demenz werden oft von ihrer Umgebung und den Mitmenschen nicht verstanden. Sie werden ständig auf ihre Defizite aufmerksam gemacht, werden wiederholt verbessert, wenn sie etwas nicht mehr können oder Aussagen tätigen, die inhaltlich nicht stimmen. Das führt dazu, dass die Menschen oft Stress entwickeln, sich vielleicht zurückziehen oder manchmal auch aggressiv werden. Unsere Realität stimmt mit ihrer Realität nicht überein, es ist nur die Frage welche Realität richtig ist und welche falsch?

In der Gruppenvalidation erreichen wir, dass Menschen mit Demenz wieder mehr miteinander reden, sie merken, dass sie gebraucht werden, sie erleben einen Ort, wo ihr Bedürfnis nach Anerkennung befriedigt wird, psychosoziale Schwierigkeiten können gelöst werden. Es entsteht Energie und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das alles wirkt sich wiederum positiv auf den Körper aus. Das Gangbild kann verbessert werden, das Essen und die Kommunikation fallen leichter, auch können belastende Dinge aufgearbeitet werden.

Validation kommt aus dem englischen validate und heißt: für gültig erklären, wertschätzen.

Validation ist eine Kommunikationsmethode und Haltung, die es ermöglicht, mit alten, desorientierten Menschen wertschätzend in Kontakt zu treten. Im Zusammensein mit dementen Menschen nimmt die von Naomi Feil entwickelte Methode einen hohen Stellenwert ein und ist in Amerika als Therapieform anerkannt. Es geht darum, Menschen mit Demenz zu erreichen, egal in welcher „geistigen Welt“ sie sich gerade befinden. Die Menschen werden im „So-sein“ angenommen und man bestätigt eine grundlegende einfühlsame Haltung.

Die Menschen mit Demenz wollen ihre Bedürfnisse mitteilen, ihnen fehlen oft die Worte und der Bezug zur Realität. Wichtig ist, ihre Gefühle ernst zu nehmen, nicht herunterzuspielen, nicht ständig zu widersprechen, W-Fragen stellen Wer? Wo? Wann? aber Warum und Wieso Fragen vermeiden, sie sind mit denen überfordert. Klar und ruhig sprechen, pro Satz nur eine Mitteilung, Blickkontakt.

Schon durch eine validierende Grundhaltung (auf Augenhöhe mit den Menschen sprechen, von vorne ansprechen, Zeit zum Antworten lassen, nicht ständig verbessern, nicht die Inhalte eines Gespräches in den Vordergrund stellen….) fühlen sich  die Menschen mit Demenz wohl und angenommen. Wenn ein an Demenz erkrankter Mensch Personen in der Umgebung hat, die versuchen ihn zu verstehen, die ihre Toleranzgrenze erweitern, die ihm in Augenhöhe begegnen, die ihn trotz Krankheit wertschätzen, ist ein wertvolles glückliches Leben trotz dieser Krankheit möglich.

Alters- und Pflegeheim Villnöss

Alexandra & Anna